Gästetrainer Ralph Hasenhüttl konnte mit dem 1:1 natürlich sehr gut leben. Als er die Partie analysierte, musste er aber auch auf die Stimmung in der Arena eingehen - und den Heimfans ein großes Kompliment aussprechen: "Nach dem Pfostenschuss der Schalker waren alle im Stadion wieder da. Dann kann man auch von außen nicht mehr coachen, da hört dich keiner mehr auf dem Platz", berichtete der Österreicher. Tatsächlich entfachte Junior Caicara mit seinem Alutreffer nach 68 Minuten einen lautstarken Orkan. Hasenhüttl sprach von einem "Hexenkessel", die "Donnerhalle", von der die Schalker so gern sprechen, machte ihrem Kosenamen endlich alle Ehre.
In diese Phase fiel auch der Ausgleich von Leroy Sané, mehr war am Samstag aber nicht drin. Und auch der Support war nicht durchweg am Limit - erstmals gab es nach 45 und 90 Minuten ein paar Pfiffe, als sich die Mannschaft in die Katakomben verabschiedete. Das sei bei einem Rückstand gegen Ingolstadt auch "normal und legitim", befand Horst Heldt. "Während des Spiels, und das ist entscheidend, hatten wir 100-prozentigen Support", hielt der Manager fest.
Sie haben unsere junge Mannschaft permanent nach vorn getrieben
Breitenreiter über die Fans
Auch Trainer André Breitenreiter lobte die Unterstützung der Zuschauer: "Sie haben unsere junge Mannschaft permanent nach vorn getrieben", betonte der Fußballlehrer. Warme Worte, die er wohl bewusst wählte. Denn nachdem es sportlich nicht mehr so rund läuft, ist nicht selbstverständlich, dass die bisherige - fast bedingungslose -Unterstützung Bestand hat. Hilfreich wäre sie im schwierigen Herbst definitiv. Denn wer weiß, ob der Ausgleich gegen den FCI oder der Siegtreffer gegen Hertha ohne die Hilfe von den Rängen so gefallen wäre. Fest hingegen steht, dass die Wechselwirkung zwischen Profis und Anhängerschaft auf Schalke besonders eng ist. Und aktuell deutet vieles darauf hin, dass sich beide Seiten für die nächsten Wochen Mut machen müssen.